# linux_steilkurs.txt: # ==================== # Kurzeinfuerung in die Linux Bash-Shell mit Vergleich der Befehle zu MSDOS # # Author: Friedhelm Papenburg # Version: 2002.05.30 # # Copyright (C) 2002 Friedhelm Papenburg. # Die Beschreibung unterliegt dem GNU Copyright: # GNU GENERAL PUBLIC LICENCE Version 2, June 1991 # der Free Software Foundation, Inc., 675 Mass Ave, Cambridge, MA 02139, USA. # # Die Aenderungshistorie darf erweitert werden. # Die bestehenden Daten der Aenderungshistorie duerfen nicht geaendert werden. # Aenderungen muessen in der Aenderungshistorie protokolliert werden. # # Aenderungshistorie: # # Datum Author Aenderungsgrund # ========== ========================= ======================================= # 2002.05.30 Friedhelm Papenburg Ersterstellung # xxxx.xx.xx yyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz Steilkurs in Linux ================== Voraussetzung: Sie sollten schon Grundkentnisse haben z.B. DOS-Kentnisse. D.h. sie sollten wissen was Befehle, Programme, Dateien, Verzeichnisse etc. sind. Insbesondere sollten Sie sich mit dem Begriff der Festplattenpartition vertraut machen, wenn Sie Linux selbst installieren. Ansonsten lassen sie besser einen kundigen Bekannten Ihr Linux installieren. Im nachfolgenden stehen die in den beiden Klammern < > eingeschlossen Texte fuer dort einzusetzende Zeichen oder fuer eine zu drueckende Taste. Wenn das Zeichen > alleine auftaucht, ohne vorhergehendes < , ist es auch so einzutippen. Mit man ( ist der Name eines Linux-Befehls bzw. Linux- Programmes) erhalten Sie Hilfe zu einem Befehl. Diese Hilfe dient aber eher zur Gedaechtnisstuetze und als Nachschlagwerk denn als Einfuehrung fuer Neulinge. Beispiel: man ls gibt Hilfe zum ls-Befehl. ls --help gibt z.B. ebenfalls Hilfe zum ls-Befehl. Einige Konzepte sind bei Linux anders als bei Windows 95/98/NT. Linux ist ein Multiuser- und Multitasking-System. Windows NT Workstation ist ohne Erweiterung nur ein Multitasking-System. Windows 95/98 ist ein wegen des DOS-Untergrundes fehleranfaelliges Multitasking System. Multitasking bedeutet: es koennen mehrere Programme genauer Prozesse (scheinbar) gleichzeitig auf einem Rechner laufen. Multiuser bedeutet: Es koennen (scheinbar) gleichzeitig mehrere Benutzer und mehrere Programme an einem Rechner arbeiten. Bei Linux koennen die verschiedenen Benutzer ueber einfache Terminals (Bildschirm mit Tastatur ohne Rechner) oder ueber Netzwerk an einem Linux-Rechner angeschlossen sein. Sie koennen sich sogar an Ihrem Rechner mehrfach als verschiedene Benutzer anmelden (Umschalten mittels gleichzeitigem druecken der Tasten und und (n=1,...,7)). Bei DOS und Windows werden Foppys, Festplatten, CD's ,DVD's mit Laufwerksbuchstaben A: bis Z: bezeichnet. Unter Linux wird auf sie mittels Inhaltsverzeichnissen zugegriffen. Linux kann auch auf DOS Laufwerke zugreifen, DOS bzw. Windows ohne Zusatzsoftware (wie z.B. Explore2fs) jedoch nicht auf Linux. Beispiel: unter DOS zeigen Sie mittels DIR C:*.* den Inhalt des Wurzelverzeichnisses von Laufwerk C: an, unter Linux geben sie dafuer z.B. ls /C/* ein. Dabei ist C das Verzeichnis das dem DOS-Laufwerk C: entspricht. Zuvor muss jedoch das Verzeichnis C der Partition, welche dem DOS-Laufwerk C entspricht, zugewiesen sein. Das muss jedoch nur einmal geschehen z.B. bei der Installation von Linux. Genaueres siehe weiter unten unter Geraete. Linux unterscheidet zwischen Gross-und Kleinbuchstaben. Linux hat wesentlich maechtigere Kommandos als DOS. Es gibt jedoch mehrere aehnliche "Kommandosprachen" auch shell genannt. Im Nachfolgenden werden die Kommandos der bash (Bourne again shell) betrachtet. Erklaerung einiger Linux-Befehle (bzw. Programme). ================================================== Linux-Befehl aehnliche(r) Kommentar und / oder Beispiel DOS-Befehl(e) ------------------------------------------------------------------------------- Kopier und Zeige-Befehle: -------------- cat TYPE Gibt Datei auf Standardausgabekanal 1 (das ist COPY der Bildschirm) aus. Mit dem Umlenksymbol > kann statt auf Bildschirm in eine Datei kopiert werden. cat /etc/fstab zeigt inhalt der Datei /etc/fstab auf Bildschirm cat /etc/fstab > /etc/fstab.ur kopiert Datei /etc/fstab nach Datei /etc/fstab.ur (Achtung: nur Benutzer root darf auf /etc/fstab Datei zugreifen) less TYPE Gibt Datei auf Bildschirm aus, vorwaerts und rueckwaerts Blaettern ist erlaubt. Beenden mit Q. less /etc/fstab. cp COPY Kopiere Datei. cp /etc/fstab /etc/fstab.ur cpio kopieren einer Menge von Dateien: wichtiges Beispiel: find . -print | cpio -pvumd /home/test/sicherung kopiert alle Dateien des aktuellen Verzeichnisses (pwd zeigt aktuelles Verzeichnis an) samt Unterverzeichnissen ins Verzeichnis /home/test/sicherung. Erklaerung: find . -print gibt alle Dateinamen des aktuellen Verzeichnisses (samt Unterverzeichnisnamen und Unterverzeichnisdateien) auf Standardausgabekanal 1 aus. Der . bezieht sich auf das aktuelle Verzeichnis. Durch das Symbol | werden die Daten des Standardausgabekanal 1 an das Programm cpio weitergeleitet, welches dann diese Dateien ins Verzeichnis /home/test/sicherung kopiert. Die Unterverzeichnisse des aktuellen Verzeichnisses finden sich in /home/test/sicherung wieder. Es wird also die gesamte Verzeichnisstruktur 'mitkopiert'. Achtung mit anderen Prametern als -pvumd arbeitet cpio anders. Sehen Sie dazu man cpio oder die Fachliteratur. man HELP zeigt Hilfe zu einem Linux Befehl an. man ls zeigt die Hilfe zum Linux Befehl ls an. + vorherige Seite der Bildschirmausgabe anzeigen. dmesg beim Bootvorgang erkannte Hardware anzeigen. Loesch- Befehle ------- rm DEL loescht Dateien und/oder Verzeichnisse DELTREE rm /etc/fstab.ur loescht die Datei /etc/fstab.ur. rm -r /home/test/sicherung loescht das Verzeichnis /home/test/sicherung samt aller Unterverzeichnisse und darin enthaltener Dateien. Achtung sehr gefaehrlich, es erfolgt sofortige Loeschung ohne Bestaetigungsabfrage! Verzeichnis- Befehle ------------ pwd zeige den aktuellen Verzeichnisnamen an. pwd. (unter DOS in AUTOEXEC.BAT: PROMPT $P$G) cd CD wechsle das Verzeichnis. cd /home/test wechsle in das Verzeichnis /home/test. cd sicherung wechsle in das Unterverzeichnis sicherung des aktuellen Verzeichnisses. cd .. wechsle in das über dem aktuellen Verzeichnis liegende Verzeichnis. cd / wechsle in das WurzelVerzeichnis. (WurzelVerzeichnis = HauptVerzeichnis = Verzeichnis aller Verzeichnisse). mkdir MKDIR erstellt Verzeichnis. Verzeichnis sicherung in Verzeichnis /home/test erstellen: cd /home/test wechseln ins Verzeichnis /home/test. mkdir sicherung im aktuellen Verzeichnis das Verzeichnis sicherung erstellen. rmdir RMDIR loesche Verzeichnis. rmdir sicherung loesche das Verzeichnis sicherung des aktuellen Verzeichnisses. Achtung rmdir loescht nur leere Verzeichnisse. rm -r DELTREE loesche Verzeichnis samt enthaltenen Daten inclusive aller Unterverzeichnisse und der darin enthaltenen Daten. rm -r /usr/home/sicherung mount weise einem Datenspeicherungsgeraet ein Verzeichnis zu. mount /dev/fd0 /floppy weist dem Geraet /dev/fd0 das Verzeichnis /floppy zu. Achtung der Befehl mount ist sehr maechtig und kompliziert. Unbedingt Beschreibung lesen z.b. mittels man mount oder in der Fachliteratur. umount die Zuweisung eines mount Befehls aufheben. umount /floppy. Siehe auch mount. mv Umbenennen oder Verschieben von Dateien oder Verzeichnissen. mv datei1 datei2 benennt die Datei datei1 in datei2 um. mv /usr/doc/abc /home/test/sicherung/xyz verschiebt die Datei abc aus dem Verzeichnis /usr/doc ins Verzeichnis /home/test/sicherung und benennt sie dort yxz. In der Regel findet kein Kopieren statt, sondern nur ein Umbenennen innerhalb der Verzeichnisstrukturen. Befindet sich ein Verzeichnis auf einem anderen Geraet, so wird kopiert und die Ursprungsdatei geloescht! Suchbefehle ----------- ls dir zeigt Dateinamen und Verzeichnisnamen und deren Attribute (Attribute siehe chmod) an. ls zeigt Datei und Verzeichnisnamen des aktuellen Verzeichnisses an. ls -l wie oben, zusaetzlich werden noch bestimmte Attribute angezeigt. ls u* zeigt Namen an, die mit u beginnen. ls -l /home/test/ab* zeigt Namen im UnterVerzeichnis /home/test an, die mit ab beginnen und noch bestimmte Attribute. find FIND suchen von Dateien find . -print ausgeben aller Dateien des aktuellen Verzeichnisses und aller UnterVerzeichnisse auf Standardausgabekanal 1 (das ist der Bildschirm). find . -print > xxx wie oben jedoch Ausgabe in die Datei xxx des aktuellen Verzeichnisses. find . -print | more wie oben jedoch Ausgabe in das Programm more Das Programm more gibt seine Eingabe auf den Bildschirm aus, haelt jedoch an, wenn die Bildschirmseite voll ist. find $HOME -type f -size +2000 -print ausgeben aller Dateien im Home-Verzeichnis, die groesser als 1000 KB sind. grep Suchen und / oder bearbeiten von Texten in einer oder mehreren Dateien. Sehr maechtig, Fachliteratur lesen! locate Suchen ob der gewuenschte Begriff in der Suchdatenbank vorhanden ist und Ausgabe des Verzeichnis und Dateinamens. locate ppp zeige alle Dateien mit ppp an, welche in der Datenbank vermerkt sind. der Befehl ist sehr schnell, ist aber nicht in allen Linux-Distributionen vorhanden ?. sonstige Befehle ------- chmod ATTRIB aendert Eigenschaften (Attribute) von Dateien. Mit chmod aendern Sie wer was mit einer Datei tun darf. (wer = alle, Gruppe, Benutzer; was = sehen, aendern, ausfuehren). chmod +x abc gibt der Datei abc die Eigenschaft "ausfuehrbar". chmod 777 abc gibt der Datei abc die Eigenschaft lesbar, aenderbar (damit auch loeschbar) und ausfuehrbar fuer jeden Benutzer. Wenn Sie ein sicheres System haben wollen, sollten Sie den Befehl chmod 777 tunlichst meiden. chmod 4711 /usr/sbin/pppd pppd fuer jeden User ausfuehrbar machen (chmod als User root ausfuehren). pppd ist fuer den Internetzugriff mittels PPP-Protokolls zustaendig. Genaueres siehe Fachliteratur. chown aendert Besitzer der Datei(en). dem User test der Gruppe users alle Besitz- eigenschften der Dateien und Verzeichnisse im aktuellen und untergeordneten Verzeichnissen geben: chown -R -v test:users . (Achtung hinter users folgt ein Leerzeichen und ein Punkt). whoami zeigt den Benutzernamen (User) an unter dem Sie sich angemeldet haben. ps zeigt Prozesse und Prozessinformationen an. kill beendet Prozesse. lassen Sie als Anfaenger die Finger weg von diesem Befehl. Um Internetzugriffe sicherer zu machen, können Sie bei der SuSe Distribution z.B. einige Hinter- grund Prozesse als root loeschen bevor Sie ins Internet gehen (Achtung auch Drucken ist danach nicht mehr moeglich): kill `cat /var/run/inetd.pid` kill `head -l < /var/run/sendmail.pid` ./ ist ueberhaupt kein Befehl. Wenn Sie jedoch Skripte (das sind Zusammenfassung von Befehlen in einer Datei - unter DOS z.B. BAT-Dateien) ausfuehren wollen, die sich im aktuellen Verzeichnis befinden, so muessen Sie in der Regel (wenn sich das aktuelle Verzeichnis nicht in der Pfad-Variablen PATH befindet) die Zeichen ./ dem Scriptnamen voranstellen! Ausserdem muss das Script die Eigenschaft "ausfuehrbar" haben (chmod +x scriptname) startx starten einer X-Windows Oberflaeche (z.B. KDE oder Gnome oder... bei den meisten Distributionen wird KDE voreingestellt). startx darf nicht aufgerufen werden wenn schon X-Windows laeuft! KDE koennen Sie im Notfall (wenn auf der grafischen Oberflaeche keine Eingabe mehr moeglich ist) folgendermassen beenden: Wechseln in den Bildschirm von dem Sie startx aufgerufen haben: mittels gleichzeitigem druecken der drei Tasten und und ( ist Funktiontaste n, n meistens 1). Anschliessend gleichzeitiges Druecken der Tasten: und ( ist C-Taste). shutdown runterfahren des Rechners. shutdown -h now faehrt sofort den Rechner runter, darf nur von root ausgefuehrt werden. Das gleichzeitige Druecken der drei Tasten und und an einem Terminal faehrt bei den meisten Distributionen ebenfalls den Rechner herunter. Wenn Sie sich in einer grafischen Oberflaeche befinden, koennen Sie in der Regel als beliebiger Benutzer mit folgenden zwei Tastenkombinationen den Rechner runterfahren. 1.) und und (wechselt auf den "sechsten" Bildschirm, ist Fuktionstaste 6). 2) und und (faehrt Rechner runter). su wechselt zum Benutzer root (der alles darf). su anschliessend Eingabe des root Passwortes. Sie koennen auch auf einen noch freien Bildschirm wechseln und sich dort als root anmelden. Wechseln zu einem freien Bildschirm: Gleichzeitig > und druecken (Fn Funktionstaste n, n = 1, 2,3,4,5,6 und Bildschirm n noch nicht benutzt) Unter einer grafischen Oberflaeche druecken Sie gleichzeitig die folgenden drei Tasten: und und . fdisk FDISK Partitionieren (Aufteilen) der Festplatte. Unbedingt Fachliteratur lesen! fdisk zeigt ein Menue fuer Bootplatte an. fdisk /dev/hda zeigt Menue fuer die erste (ATAPI-)Platte an (bei den meisten Rechner haben die Befehle fdisk und fdisk /dev/hda die gleiche Wirkung. Mit m koennen Sie eine kurze Hilfestellung bekommen. p zeigt Partionierung der Platte. q beendet fdisk. fdisk /dev/hdb betrifft die zweite Platte am ersten Controllerstecker. fdisk /dev/hdc betrifft die erste Platte am zweiten Conrollerstecker. mke2fs FORMAT Initialisieren eines ext2-Linux-Filesystems auf einer Plattenpartition. Beispiel: mke2fs /dev/hdc4 "formatiert" 4.-te Partition des dritten EIDE-Geraetes /dev/hdc. df Zeigen des belegten und freien Platzes der Linux zugaenglichen Partitionen. du Zeigen des je Inhaltsverzeichnis belegten Platzes. tar Zusammenfassung von mehreren Dateien zu einer Archivdatei und / oder holen Dateien aus einer Archivdatei. Beispiel: tar -xzf lame3.0.tar.gz entlaedt die Archivdatei lame3.0.tar.gz -x steht fuer aus Archiv holen -z Archivdatei ist mittels ZIP-Algorythmus gepackt -f es handelt sich um eine Datei es ist darauf zu achten, dass man sich im Verzeichniss befindet, in welches extrahiert werden soll Genaueres siehe man tar oder Fachliteratur. read Einlesen von Tastatureingaben in Variablen. Dient zur Steuerung von Scripten. Ein Script ist eine Zusammenfassung von Befehlen. Bei Auftauchen eines read Befehls haelt das Script bis zum Ende der Eingabe an. Genaueres ist in der Fachliteratur zu lesen. mc Midnight Commander. Ein Programm, das Sie unbedingt installieren sollten. Ist bei den meisten Distributionen installiert. Aehnelt dem Norton-Commander unter DOS. Sehr schnell und maechtig!!! Das Geraetekonzept von Linux: ============================= Laufwerke aber auch die Mausschnitstelle etc. werden mittels Geraetenamen (Geraet auf englisch device) bezeichnet. Geraetenamen stehen in dem Verzeichnis /dev. Fuer fast alle moeglichen Geraete gibt es dort Geraetenamen. Beispielsweise fuer die Maus an der ersten, zweiten usw. seriellen Schnitstelle fuer den Drucker an der parallelen Schnittstelle fuer alte MFM, RLL-Platten fuer ATAPI bzw. EIDE-Platten, fuer SCSI-Platten, fuer CD's , DVD's usw. EIDE-Geraete wie EIDE-Platten und EIDE-CRom haben die übrigens die gleichen Geraetenamen. Den meisten auf Ihrem Rechner vorhandenen Geraeten sind nach der Installation Geraetenamen zugewiesen, so dass Sie sich in der Regel darum nicht kuemmern muessen. Bei Wechselmedien wie z.B. Floppys und CD-ROMs kommt das Geraetekonzept zum Tragen und erweist sich nach Eingewoehnung als sehr maechtig. Geraetenamen: (Achtung die Geraetenamen sind leider nicht bei allen Linux-Distributionen gleich, isnbesondere kann es bei SCSI-Geraeten Abweichungen geben). /dev/hda erste EIDE-Platte am ersten Controlleranschluss /dev/hdb zweites EIDE-Geraet (Platte, CD oder DVD-Laufwerk) am ersten Controlleranschluss /dev/hdc erstes EIDE-Geraet (Platte, CD oder DVD-Laufwerk) am zweiten Controlleranshluss /dev/hdd zweites EIDE-Geraet (Platte, CD oder DVD-Laufwerk) am zweiten Controlleranschluss /dev/scd0 SCSI-Geraet (Platte, CD, oder DVD mit ID 0) am SCSI-Controller /dev/scd SCSI-Geraet (Platte, CD oder DVD mit ID ; = eine der Zahlen von 2 bis 7) am SCSI-Controller /dev/fd0 erstes Floppy-Laufwerk /dev/hda1 erste Partition der ersten EIDE-Platte /dev/hda -te Partition der ersten EIDE-Platte ( eine Zahl von 2 bis 4) /dev/hda5 erstes logische DOS-Laufwerk unter DOS Laufwerk C: der ersten EIDE-Platte /dev/hda - 4.-tes logische DOS-Laufwerk der ersten EIDE-Platte ( eine Zahl groesser > 5). Beispielsweise entspricht /dev/hda7 dem DOS-Laufwerk E: wenn keine zweite Festplatte eingebaut wurde und mindestens die logischen DOS-Laufwerke C:, D:, E: unter DOS bzw. Windows existieren. Die Geraetenamen sind immer vorhanden, auch wenn in Ihrem Rechner dieses Geraet nicht eingebaut ist bzw. sie nicht die entsprechende Partition erstellt haben. Bei der Installation werden einige Geraetenamen mit einem InhaltsVerzeichnis verknuepft. Beispiel: Sie haben ein Laufwerk mit einer primaeren DOS-Partition C: und einer sekundaeren DOS-Partition und auf der sekundaeren DOS-Partition die logischen Laufwerke D:, E:. Linux sei auf der dritten Partition eingerichtet. Dann ist /dev/hda3 mit dem Linux-WurzelVerzeichnis / verknuepft. Die logischen DOS-Laufwerke koennen Sie als Benutzer root unter Linux durch Eintraege in die Datei /etc/fstab und durch Erstellen zugehoeriger Verzeichnisnamen zugaenglich machen: Als Benutzer root erstellen sie die Verzeichnis C, D, E mittels cd / mkdir C mkdir D mkdir E in /etc/fstab erstellen Sie (z.B. mittels des Editors in mc) die Zeilen: /dev/hda1 /C vfat defaults 1 2 /dev/hda6 /D vfat defaults 1 2 /dev/hda7 /C vfat defaults 1 2 Nach dem naechsten und jedem weiteren Booten sind die DOS-Laufwerke C:, D:, E: in den Verzeichnissen /C, /D, /E zu finden. Statt in /etc/fstab die Verbing zwischen Geraetenamen und Verzeichnis permanent einzutragen, koennen Sie auch nur bei Bedarf die Verknuepfung vornehmen: Das Verzeichiss /C existiere, mittels mount vfat /dev/hda1 /C kann der Benutzer root allen Benutzern das DOS-Laufwerk C: unter dem Verzeichnis /C zugaenglich machen. Nach erneutem Booten des Rechners ist die Verknuepfung jedoch nicht mehr vorhanden und es muss bei Bedarf das mount-Kommando erneut eingegeben werden. Die Verknuepfung zwischen Geraet und Verzeichnis kann mit dem umount-Befehl wieder aufgehoben werden: umount /C. Es sei weiter angenommen, dass Sie ein CD-ROM-Laufwerk gejumpert als Master am zweiten EIDE-Controlleranschluss angeschlossen haben. Der Geraetename des CD-Rom-Laufwerks ist dann /dev/hdc. Als Benuzter root koennen sie die CD im Verzeichnis /cdrom zugaenglichmachen mittels: mount -t iso9660 /dev/hdc /cdrom Sollte das Verzeichnis /cdrom noch nicht existieren muessen Sie es einmalig vorher als Benutzer root mittels cd / mkdir cdrom anlegen. danach sehen sie den Inhalt der CD mittels cd /cdrom ls -l Bevor sie die CD-Rom aus dem Laufwerk entnehmen, muessen Sie nachfolgenden Befehl eingeben: umount /cdrom danach existiert zwar noch das Verzeichnis /cdrom, aber es sind keine Dateinamen mehr dort zu sehen, auch wenn die CD-Rom noch im Laufwerk ist. Absolute und relative Datei- und Verzeichnisnamen. =================================================== Datei und Verzeichnisnamen werden unter DOS und Linux aehnlich gebildet: Der Trenner fuer die Verzeichnishierarchie ist bei DOS bzw. Windows jedoch der \ (backslash) und bei Linux der / (slash). Die Dateien haben bei Linux aus Sicherheitsgruenden mehr Attribute als bei DOS, siehe auch chmod. Ein absoluter Dateiname beginnt mit dem Zeichen / Ein relativer Dateiname beginnt nicht mit dem Zeichen / Wenn innerhalb eines Linux-Kommandos ein relativer Dateiname auftaucht, vervollstaendigt Linux diesen bei den meisten Kommandos zu einem absoluten (vollstaendigen) Dateinamen, indem es vor den Dateinamen den absoluten Namen inklusive eines / des gerade aktuellen Verzeichnisses (siehe pwd) stellt. Sie befinden sich beispielsweise im Verzeichnis /home/test und in home gebe es das Unterverzeichnis sicherung: Beispiel 1: cp abc xzy hat die gleiche Bedeutung wie cp /home/test/abc /home/test/xyz Beispiel 2: cp abc /home/test/sicherung/xyz hat die gleiche Bedeutung wie cp /home/test/abc /home/test/sicherung/xyz hat die gleiche Bedeutung wie cp abc sicherung/xyz hat die gleiche Bedeutung wie cp abc ./sicherung/xyz ./ steht dabei fuer den aktuellen Verzeichnisnamen. Eine scheinbare Ausnahme ist z.B. das tar-Kommando. Das tar Kommando fasst z.B. mehrere Dateien zu einer Archivdatei zusammen, dabei kann mit Hilfe eines Parameters z.B. angegeben werden ob die Dateien innerhalb des Archivs mit absoluten oder relativen Namen gespeichert werden. besondere Zeichen unter Linux: ============================== | Roehrensymbol (englisch pipe). Auf der deutschen Tastatur duch gleichzeitiges Druecken der <<> und der Taste erreichbar. Das Symbol | leitet die Ausgabe eines Programmes in die Eingabe eines anderen Programmes. Beispiel: cat abc | sort leitet den Inhalt der Datei abc an das Programm sort. Dieses gibt den Inalt der Datei abc sortiert auf dem Bildschirm aus. ls -l | sort gibt InhaltsVerzeichnis sortiert aus. > Umlenksymbol. Das Symbol leitet die Ausgabe eines Programms in eine Datei um. Beispiel: cat abc > xyz kopiert die Datei abc auf die Datei xyz. ls -l | sort > xyz kopiert Inhaltsverzeichnis sortiert in die Datei xyz. * "Joker" Steht fuer beliebig viele Zeichen. Beispiel: ls -l xy* zeigt Dateinamen des aktuellen Verzeichnisses, die mit xy beginnen an bzw. Dateien die sich in Verzeichnissen, deren Name mit xy beginnen, befinden. ? steht fuer genau ein Zeichen. sonstiges: ========== Die Verzeichnisstruktur ist bei den meisten Linux-Distributionen aehnlich: / Wurzel-Verzeichnis, Verzeichnis aller Verzeichnisse /boot BootVerzeichnis. Das BootVerzeichnis muss dem Bios (interrupt 13) eines Rechners ganz zugaenglich sein. Hiervon wird Linux geladen. Notfalls muss es als eigenstaendige Partition angelegt sein. Es muss vollstaendig unterhalb des Zylinders 1024 liegen (siehe fdisk). /root Verzeichnis des Linux Administrators root. /dev Verzeichnis der Geratedateien. /etc Verzeichnis von Dateien zur Sytemkonfiguration. /home Verzeichnis in der sich die Verzeichnisse "normaler" Benutzer befinden. Beispielsweise besitzt der Benutzer (User) test das Verzeichnis /home/test. Innerhalb des Verzeichnisses /home/test darf er Dateien ablegen, ausserhalb in der Regel nicht. /usr Verzeichnis fuer installierte Programme und Dokumentation etc.. /opt Verzeichnis fuer optionale Programme, z.B fuer Staroffice. /tmp Verzeichnis fuer temporaere Dateien. /bin Verzeichnis fuer Kommandos die beim Hochfahren noetig sind. /sbin Verzeichnis fuer Systemverwalter und Hochfahren des Systems. /var Verzeichnis fuer Konfigurationsdateien, Protokolldateien, Systemverwaltung.